Fred Ernst Richnow (ehemals Fritz Ernst Hermann)

geboren 4.9.1908 in Berlin
gestorben 9.7.2001 in Auckland, Neuseeland
historische Wohnadresse Lindenstraße 2, Ketschendorf
heutige Adresse Pappelweg 13, Fürstenwalde-Süd
Stolperstein Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 43
Verlegedatum 19.5.2022

Fritz Richnow kam am 4. September 1908 in Berlin zur Welt. Die Ehe seiner Eltern Luise née Henning und Ernst Richnow zerbrach nach kurzer Zeit und Fritz wuchs bei seinen Groß­eltern in Falkenburg (polnisch: Złocieniec) auf, während seine Mutter eine Ausbildung zur Krankenschwester in Berlin absolvierte. Nach seinem Schulabschluss zog er 1923 mit seiner Mutter nach Fürstenwalde, wo sie zunächst als Krankenschwester bei der jüdischen Familie von Rosa und Richard Behrendt und später als Betriebskrankenschwester in der Maschinen­fabrik und Eisengießerei Henry Hall, die von Richard Behrendt geleitet wurde, arbeitete. Fritz begann im gleichen Jahr eine vierjährige Ausbildung in der Fabrik.

Im Jahr 1927 schloss Fritz die Ausbildung in der Fabrik ab und wechselte zu AEG nach Berlin, wo er gleichzeitig ein Abendstudium im Ingenieurwesen begann. Nach der national­sozialistischen Machtübernahme im Jahr 1933 beschlossen Luise und Walter, Deutschland zu verlassen. Zusammen mit ihnen emigrierte Fritz am 26. September 1934 über England, Kanada und Hawaii nach Neuseeland. Sie landeten am 29. Oktober 1934 in Auckland.

Im Jahr 1938 heiratete Fritz Edna Mary und zwei Jahre später kam ihre Tochter Anna zur Welt. Die Familie wohnte in Manurewa. Am 16. Oktober 1946 bekam Fritz die neusee­län­dische Staatsbürgerschaft zugesprochen und änderte dabei seinen Vornamen in „Fred Ernst“. Im gleichen Jahr begann er in einem lokalen Betrieb zu arbeiten, wo er bis zu seiner Pensionierung tätig war. Fred Richnow starb am 29. Juli 2001 in Auckland.

Familienmitglieder:
Karl Walter Brandt (ehemals Cohn)
Luise Brandt née Henning (ehemals Richnow, ehemals Cohn)
Alice Maria Lilly Doole née Cohn (später Brandt)
Walter Peter Theodor Brandt (ehemals Cohn)