Luise Brandt née Henning (ehemals Richnow, ehemals Cohn)

geboren 20.2.1888 in Friedrichsdorf (polnisch: Draskowo)
gestorben 15.7.1969 in Auckland, Neuseeland
historische Wohnadresse Lindenstraße 2, Ketschendorf
heutige Adresse Pappelweg 13, Fürstenwalde-Süd
Stolperstein Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 43
Verlegedatum 19.5.2022

Luise Henning kam am 20. Februar 1888 in Friedrichsdorf (polnisch: Draskowo) in der Gemeinde Dramburg (polnisch: Drawsko Pomorskie) in Pommern zur Welt. Ihre Eltern Gustav und Emilie Henning née Krüger lebten in Falkenburg (polnisch: Złocieniec). Luise heiratete Ernst Richnow und ihr gemeinsamer Sohn Fritz Ernst Hermann Richnow – später Fred Richnow – wurde am 4. September 1908 geboren. Nach kurzer Zeit verließ Luise ihren Mann und begann in Berlin eine Ausbildung als Krankenschwester und später als Hebamme.

1922 wurde Luise von Familie Behrendt nach der Geburt des dritten Kindes erneut als Kinder­krankenschwester engagiert. Im An­schluss übernahm sie die Stelle als Betriebs­kranken­schwester in der Fabrik Henry Hall und holte ihren Sohn Fritz nach Fürsten­walde. In dieser Zeit lernte sie Walter Cohn (später Brandt), den Bruder von Rosa Behrendt, kennen. Am 24. April 1924 heirateten Luise und Walter in Fürstenwalde. Die Familie lebte in Ketschendorf, Eigene Scholle in der Linden­straße 2 (heute Pappelweg 13). Sie bekamen zwei Kinder: Alice Maria Lilly geboren am 12. April 1928 und Walter Peter Theodor am 13. November 1929. Zu einem unbekannten Zeitpunkt änderte die Familie ihren Nach­namen von Cohn in Brandt.

Nach der nationalsozialistischen Machtüber­nahme im Jahr 1933 beschlossen Luise und Walter Deutschland zu verlassen. Es gelang ihnen, das Haus in der Lindenstraße 2 zu verkaufen. Am 26. September 1934 emigrierten sie zusammen mit ihren Kindern Alice und Peter sowie Fritz, dem Sohn von Luise aus erster Ehe, und Gerhard Fürst, dem Sohn einer befreundeten Fürstenwalder Familie über England, Kanada und Hawaii nach Neusee­land.

Sie landeten am 29. Oktober 1934 in Auckland. Luise und Walter kauften eine Farm in Riverhead in der Nähe von Coatesville. Später zogen sie mehrfach um. Am 10. September 1946 erhielten sie die neusee­ländische Staats­bürger­schaft. Luise starb am 15. Juli 1969 in Neuseeland.

Filmisches Interview mit Bev und Luise über ihre Großeltern Walter und Luise Brandt

Familienmitglieder:
Alice Maria Lilly Doole née Cohn (später Brandt)
Karl Walter Brandt (ehemals Cohn)
Walter Peter Theodor Brandt (ehemals Cohn)
Fred Ernst Richnow (ehemals Fritz Ernst Hermann)