Richard Soland

geboren 16.5.1898 in Fürstenwalde
gestorben 10.6.1941 in Bernburg
historische Wohnadresse Ackerstraße 8a
Stolperstein Karl-Cheret-Straße 8a (ab November 2024 vorübergehend im Stadtmuseum Fürstenwalde)
Verlegedatum 9.5.2006

Richard Soland kam am 16. Mai 1898 in Fürsten­walde zur Welt. Er war aktives Mitglied des Roten Frontkämpferbundes (RFB), des para­militärischen Kampf­verbandes der Kom­munis­tischen Partei Deutschlands (KPD). Nach der Macht­übernahme durch die National­sozi­alis­ten wurde er im Jahr 1933 verhaftet und während des Verhörs im SA-Vernehmungs­raum im Fürstenwalder Hof in der Garten­straße und im Salzmagazin am Nieder­lagertor schwer gefoltert. Diese schlimmen, trauma­tischen Erfahrungen führten zu seiner Einweisung in eine Nervenheilanstalt.

Im Zuge der Krankenmordaktion T4 wurde er in die Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg an der Saale transportiert und am 10. Juni 1941 in der Tötungsanstalt ermordet. In offiziellen Dokumenten wurde auch die Landes­heil­anstalt Hadamar als sein Todesort angegeben – ein deutliches Indiz für die Verschleierung gehäufter Todesfälle in Bernburg und eine Be­schrei­bung der Odyssee vieler Betroffener.

An seiner letzten Wohnadresse erinnerte seit dem Jahr 2006 ein Stolperstein an Richard Soland. Wegen der ungeklärten Besitzverhältnisse befindet sich das Gebäude inzwischen in einem desolaten Zustand und muss aus Sicherheitsgründen abgesperrt werden. Weil daurch auch der Stolperstein nicht mehr zugänglich war, wurde er im November 2024 geborgen und gereinigt. Das Stadtmuseum Fürstenwalde verwahrt ihn bis auf Weiteres.