Das „Haus Schwan“ mit den namensgebenden Schwanfiguren-Medaillons in der heutigen Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 43 gehört zu den wenigen Wohnbauten in Fürstenwalde, die die Kriegszerstörung überdauert haben. Bis 1934 war es das Zuhause der jüdischen Unternehmerfamilie von Rose und Richard Behrendt. Ihnen gehörte die am Spreeufer gelegene Maschinenfabrik und Eisengießerei Henry Hall. In dem Haus hatten sich auch Luise und Walter Brandt – der Bruder von Rosa – kennen und lieben gelernt.
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme entschlossen sich beide Familien, Deutschland zu verlassen. Die Brandts flüchteten nach Neuseeland, die Behrendts über Frankreich und Ägypten nach Palästina. Im Laufe der Zeit verloren sie den Kontakt zueinander. Ihre Nachfahren lebten ohne voneinander zu wissen in der Schweiz, in Palästina, in Brasilien und in Neuseeland. Vor einiger Zeit fanden die beiden Familienzweige wieder zueinander.
Am 19. Mai 2022 wird am „Haus Schwan“ Rose und Richard Behrendt, Luise und Walter Brandt, sowie Marie Cohn – der Mutter von Rose und Walter gedacht. Zu der Stolpersteinverlegung sind alle Menschen eingeladen, die das Leben der ehemaligen Einwohner von Fürstenwalde feiern und würdigen möchten.
Datum: 19. Mai 2022, 9.00 Uhr
Ort: Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 43
Das Vorhaben wird durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), der Stadt Fürstenwalde und der Kulturförderung des Landkreises LOS gefördert.