Fürstenwalde liegt malerisch an der gemächlich dahinfließenden Spree. Der Bullenturm erinnert an alte Zeiten, ebenso wie das spätgotische Rathaus mit dem markanten Giebel und der ehrwürdige Dom, die ehemalige Kathedrale des Bistums Lebus. Doch viele andere alte Bauwerke gibt es nicht mehr, Traditionen rissen ab, ganze Bevölkerungsgruppen sind verschwunden – die Zeit des Nationalsozialismus hat in Fürstenwalde tiefe Spuren hinterlassen. Beschämende Lücken und Fehlstellen wurden schnell übersehen, später vergessen und sogar verleugnet.
Die aktuelle politische Polarisierung zeigt, wie wichtig das Erinnern, das stetige Einsetzen für Demokratie und das Engagement gegen Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz sind. Die Arbeitsgruppe „Stolpersteine in Fürstenwalde/Spree“ hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, den vielen Opfern des nationalsozialistischen Terrors ihren Namen, ihre Geschichte und ihre Identität zurückzugeben. Die Ergebnisse unserer Recherchearbeit zeigen wir hier. Die in der Stadt verlegten Stolpersteine können auf der interaktiven Karte entdeckt werden.
(Un)vergessene NachbarInnen am 9. November 2023
Erinnerungstage: 18. Mai 1933
Verbrennungsaktion in Fürstenwalde
Erlesen! Verfemte Literatur auf Instagram

Fragen an Dich
Filmische Interviews mit Nachfahren jüdischer BürgerInnen aus Fürstenwalde/Spree
Anfang des 20. Jahrhunderts lebten in Fürstenwalde etwa 150 bis 160 jüdische Bürger*innen. Fünf filmische Interviews sollen diesen Teil der Fürstenwalder Geschichte im Rahmen des Projektes „Fragen an Dich“ wieder in die Erinnerung der Stadt zurückbringen. Sie zeichnen das Leben jüdischer Fürstenwalder*innen aus der Perspektive ihrer Nachfahren in der zweiten und dritten Generation nach und zeigen, wie intergenerativ bis heute Flucht- und Vertreibungserfahrungen aus der Zeit des Nationalsozialmus wirken.