geboren 10.4.1882 in Anklam
gestorben 27.2.1938 in Fürstenwalde
historische Wohnadresse Chausseestraße 32
Stolperstein August-Bebel-Straße 32
Verlegedatum 30.11.2005
Albert Genz kam am 10. April 1882 in Anklam zur Welt. Als gelernter Buchdrucker arbeitete er in Greifswald und Swinemünde (polnisch: Świnoujście). Nach dem dreijährigen Militärdienst beim 18. Großherzoglichen Dragonerregiment in Parchim, lebte er in Fürstenwalde. Hier lernte er seine Ehefrau Luise Marie Anna Ehling kennen. Sie heirateten am 17. Oktober 1908. Kurz danach kam der Sohn Fritz zur Welt. Das Ehepaar hatte noch drei weitere Kinder – den am 5. Oktober 1910 geborenen Werner und den 1912 geborenen Heinz, sowie die am 19. Oktober 1913 geborene Erna.
Zwischenzeitlich lebte die Familie in Colditz in Sachsen, doch sie kehrten zurück und wohnten in der Petersdorfer Straße in Ketschendorf. Die letzte Adresse des Ehepaares war die Chausseestraße (heute August-Bebel-Straße). In Ketschendorf engagierte sich Albert Genz politisch und bekleidete viele kommunalpolitische Ämter. Er war unter anderem Vorsitzender der Ortsgruppe der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und seit 1924 ein Gemeindevertreter. Aus diesem Grund wurde er nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 verhaftet.
Bis 1936 war er im „Umerziehungslager“ Sonnenburg (polnisch: Słońsk) inhaftiert. Danach zur Zwangsarbeit verurteilt, leistete er die Strafe in der Hofkolonne der Firma Pintsch in Fürstenwalde ab. Als er an Rippenfellentzündung erkrankte, wurde ihm ärztliche Hilfe verweigert. Am 27. Februar 1938 starb Albert Genz an den Spätfolgen der Haft und der Zwangsarbeit.