Eugen Brandt

geboren 8.6.1880 in Birnbaum (polnisch: Międzychód)
gestorben 1943 (?) in Auschwitz-Birkenau
historische Wohnadresse Mühlenstraße 4
Stolperstein Mühlenstraße 4
Verlegedatum 3.12.2019

Eugen Brandt kam am 8. Juni 1880 in Birnbaum an der Warthe (polnisch: Międzychód) in einer jüdischen Familie zur Welt. Aus Birnbaum stammte auch seine spätere Ehefrau Rosa Hoffmann. Zur Zeit der Eheschließung am 24. Juli 1912 lebte Rosa mit ihrem verwitweten Vater in Berlin und Eugen in Rathenow im Havelland. Hier wurden 1913 und 1914 die ersten beiden Kinder, Rudolph und Gerda, geboren.

Im Jahr 1920 zog die Familie nach Fürsten­walde, wo drei Jahre später der jüngste Sohn Werner zur Welt kam. In der Mühlenstraße 4 besaß die Familie ein Wohnhaus und betrieb darin ein Geschäft für „Kurz,- Schnitt-, Posa­mentier-, Woll- und Modewaren“.

Eugen Brandt war aktives Mitglied der Fürstenwalder Synagogengemeinde. Im Dezember 1938 fungierte er bei einer Vor­stands­wahl als „Repräsentant der Gemeinde“. Während der Novemberpogrome 1938 wurde er verhaftet und war bis zum 14. Dezember 1938 im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert. Das überregionale, antisemitische Hetzblatt, „Das Schwarze Corps“, beschimpfte und verleumdete ihn.

Kurz nach der Entlassung Eugens aus dem KZ Sachsenhausen flüchteten seine Tochter Gerda nach Brasilien und sein Sohn Rudolph nach Frankreich. Rosa und Eugen zogen darauf­hin nach Berlin-Schöneberg. Auch Werner lebte zu diesem Zeitpunkt in Berlin. Von dort wurde das Ehepaar am 12. Januar 1943 mit weiteren 1195 Personen in das Vernichtungs­lager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet.

Familienmitglieder:
Rosa Brandt née Hoffmann
Rudolph Brandt
Werner Brandt
Gerda Philippine Villemor Amaral Brandt née Brandt