Dr. Hans Klopstock

geboren 19.3.1879 in Berlin
gestorben 12.12.1938 in Sachsenhausen
historische Wohnadresse Promenadenstraße 45
Stolperstein Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 45
Verlegedatum 6.11.2021

Hans Klopstock kam am 19. März 1879 in einer jüdischen Familie in Berlin zur Welt. Seine Eltern Siegfried und Hedwig née Marcuse besaßen in Berlin eine Agentur für Textilien und Beklei­dung in der Breiten Straße 5. Das Ehepaar zog neben Hans noch zwei jüngere Söhne – Felix, geboren 1881, und Walter, geboren 1888, – groß.

Hans studierte Chemie an der Technischen Hochschule Charlottenburg und anschließend seit 1904 an der philosophischen Fakultät der Uni Rostock. Am 17. Mai 1906 schloss er mit Promotion als Doktor der Philosophie ab. Un­mittelbar nach dem Studienabschluss arbei­tete er für die „Deutsche Kabelwerke AG“ in Berlin. Als Erfinder reichte er mehrere Patente, unter anderem zur Vulkani­sation von Gummi­schläuchen, ein. Am 27. September 1921 hei­ratete er in Berlin Wilmersdorf Frieda Bütow.

1931 wurde ein Teil der Chemiebranche der AG und damit der Arbeitsplatz von Hans Klop­stock nach Ketschendorf verlagert. Die Familie wohnte zunächst in der Nähe der Arbeitsstelle, zog dann nach zwei Jahren in die heutige Dr.-Wilhelm-Külzstraße 45, in eine Wohnung mit Garten um. Das Ehepaar hatte zwei Kinder. Der Sohn Werner wurde am 24. Juli 1922 und die Tochter Hannah Ruth am 7. November 1924 geboren.

In der Nacht der Novemberpogrome am 9. November 1938 wurde Hans Klopstock ver­haftet und im Konzentrationslager Sachsen­hausen inhaftiert, wo er miss­handelt wurde. Dort starb er im Krankenrevier am 12. Dezem­ber 1938. Laut seiner Krankenakte war Angina Pectoris die offizielle Todesursache. Seine Frau Frieda Klopstock wurde am 3. Februar 1943 von Berlin mit dem Osttransport Nr. 28 nach Auschwitz-Birkenau deportiert und ermordet.

Familienmitglieder:
Frieda Martha Klopstock née Bütow
Hanna Ruth Klopstock
Werner Klopstock