Rudolph Brandt

geboren 14.8.1913 in Rathenow
gestorben 5.2.1989 in Sant Julià de Lòria, Andorra
historische Wohnadresse Mühlenstraße 4
Stolperstein Mühlenstraße 4
Verlegedatum 3.12.2019

Rudolph Brandt kam am 14. August 1913 in Rathenow in einer jüdischen Familie zur Welt. Im Jahr 1920 zog er mit seinen Eltern Eugen und Rosa sowie seiner ein Jahr jüngeren Schwester Gerda nach Fürstenwalde. Dort betrieb die Familie in ihrem Haus in der Mühlenstraße 4 ein Geschäft für „Kurz,- Schnitt-, Posamentier-, Woll- und Modewaren“.

Nach der Inhaftierung von Eugen Brandt während der Novemberpogrome 1938 flüch­teten Rudolph und Gerda aus Deutschland. Rudolphs Weg führte ihn nach Strasbourg, dann nach Südfrankreich. Seine Eltern zogen zunächst nach Berlin. Auch der jüngere Bruder Werner lebte zu diesem Zeitpunkt in der Stadt. Von dort wurde das Ehepaar Brandt am 12. Januar 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet. Werner teilte ihr Schicksal am 26. Februar 1943.

Rudolph lebte mehrere Jahre in Toulouse. Dort heiratete er und seine Tochter Monique wurde geboren. In Toulouse traf er sich nach 30 Jahren zum ersten Mal mit seiner nach Brasilien geflüchteten Schwester Gerda. Mit seiner zweiten Frau zog Rudolph später in die am Fuße der Pyrenäen gelegene Kleinstadt Pamiers. In den 1970-er Jahren zogen beide nach Sant Julià de Lòria in Andorra. Schon bald nahm Rudolph die andorranische Staatsbürgerschaft an und lebte dort bis zu seinem Tod am 5. Februar 1989.

Familienmitglieder:
Eugen Brandt
Rosa Brandt née Hoffmann
Werner Brandt
Gerda Philippine Villemor Amaral Brandt née Brandt